Nahrung – Felder, Obstgärten und Nussbäume sorgen für Abwechslung

Gemüse und Körner von Feldern, Obst aus Obstgärten und Nüsse von Nussbaumplantagen, Auswahl, Anbau, Pflege, Ernte, Fruchtwechsel, Klimaabhängigkeit, Schädlingsbefall – Nutzpflanzen für die Produktion von Nahrung in Banished

Aufbausimulation Banished | Version 1.0.0 | Build 140210 | Stand 3/2014

Bauern bestellen Felder mit Gemüse und Körnern. Außerdem pflanzen sie Obst- und Nussbäume an. Die Produktion der Nahrung auf Feldern und Baumplantagen folgt den Jahreszeiten. Nur einmal im Jahr – im Herbst – wird die Ernte eingeholt. Bis zum nächsten Sommer müssen die Vorräte reichen. Bleibt Teile der Ernte aus, drohen Hungersnöte. Die Anbau eigener Nahrungsmittel ist anspruchsvoll. Wir zeigen dir, wie du deine Vertriebenen über Felder und Kulturbäume versorgst:

Saatgut für Feldfrüchte und Kulturbäume beim Händler kaufen

Spielst du mit leichten oder mittleren Startkonditionen, haben deine Vertriebenen bereits zwei bis drei Samen für Feldfrüchte und Bäume im Gepäck. Mit harten Startbedingungen fehlen deinem kleinen Volk alle Samen.

Samen für Feldfrüchte und Kulturbäume können über ein Handelkontor bei vorbeifahrenden Händlern gekauft werden. Alle Samen kosten mit 2500 Einheiten verhältnismäßig viel. Hast du sie beim Händler bestellt, steigt ihr Preis sogar auf 3125 Einheiten.

Beim Kolonialwaren-Händler (general goods merchant) können Samen mit Nahrung, Rohstoffen und produzierten Waren beglichen werden. Der Saatguthändler (seed merchant) nimmt hingegen nur wertvolle Rohstoffe, Werkzeuge und Kleidung, vergleiche Warenangebot der Händler.

Felder und Bäume liefern nur einmal jährlich Nahrung

Felder, Obst- und Nussbäume werden nur einmal im Jahr geerntet. Von Spätsommer bis Herbst bringen die Bauern die Früchte in die Lager. Damit unterscheidet sich der Gemüse-, Obst- und Nussanbau stark von allen anderen Nahrungsproduzenten, die kontinuierlich das ganze Jahr über Nahrung erzeugen.

Wer seinen Schwerpunkt auf Anbau setzen möchte, muss über das Jahr verteilt starke Schwankungen der Nahrungsvorräte einberechnen. Wer im Winter zuviel Nahrungsmittel an Händler weggibt, kann Ende Frühling Hungerkatastrophen erzeugen.

Bauern (farmer) arbeiten auf Anbaufeldern (fields) und Baumplantagen (orchards)

Bauern arbeiten von Frühjahr bis Herbst auf den Feldern. Im frühen Frühling (early spring) beginnen sie auf den Feldern mit der Aussaat. In den Obstgärten und Nussbaumplantagen pflegen sie die Bäume, ersetzen kaputte durch neue und harken den Boden.

Wachsen die Früchte schnell, beginnt im Spätsommer (late summer), sonst im Frühherbst (early autumn) die Ernte: Gemüse und Korn wird von den Feldern geholt, Obst und Nüsse aus den Baumplantagen getragen. Eile ist geboten, denn im frühen Winter (early winter) gehen Feldfrüchte ein und die Bäume werfen Fruchtreste und Laub ab. Was bis dahin nicht geerntet wurde, ist verloren.

Im Sommer und im Winter übernehmen Bauern freiwillig Arbeiten für Hilfsarbeiter: Sie bauen Ressourcen ab oder transportieren Waren. Ist die Bevölkerungszahl sehr niedrig, können Bauern über den Winter auch in personalhungrige Betriebe wie Steinbruch und Mine verschoben werden. Steigen die Temperaturen im späten Winter (late winter), müssen sie aber aus den Winterbetrieben entlassen werden. Sonst kann sich die Aussaat verzögern, die Ernte zu spät reifen und große Mengen Nahrung ausfallen.

Anbaufelder (crop fields) bauen

Baukosten, Platzbedarf, Arbeiter und Versorgung
Holz		Stein		Eisen		Arbeit
	0		0		0		0
Größe:	4×4 bis 15×15
Arbeiter:	1–6

Anbaufelder (crop fields) findest du unter dem Menüpunkt Nahrungsproduktion (food production). Sie können eine Kantenlänge von mindestens 4 und höchsens 15 Feldern haben. Die Felder können jederzeit ohne den Einsatz von Baumaterial angelegt werden. Lediglich im Weg liegende Rohstoffe müssen vor der Nutzung entfernt werden. Für diese Arbeit kannst du Bauarbeiter (builder) einteilen. Sie wird aber auch von Hilfsarbeiter (laborer) übernommen.

Eine Straßenanbindung brauchen sie nicht. Werden mehrere Felder zu größeren landwirtschaftlichen Flächen zusammengefasst, ist aber eine zentrale Straße für den schnellen Abtransport der Ernte sinnvoll.

Platzierst du außerdem ein Lagerhaus (storage barn) oder einen Markt (market) nahe der Felder, haben die Bauern beim Wegbringen der Früchte kurze Wege: Die Ernte geht dann schneller. Eventuell werden sogar weniger Feldarbeiter gebraucht. Aus den Lagern holen sich die Einwohner, Marktschreier und Händler die Ernte ab.

Verlegst du die Felder nach außerhalb der zentralen Siedlung, kannst du sie um ein paar Wohnhäuser ergänzen. So bleibt der Weg der Bauern zur Arbeit kurz.

Feldfrüchte – Gemüse und Korn

Insgesamt 8 Fruchtsorten können auf Feldern angebaut werden. Darunter befinden sich 6 Gemüse- und 2 Kornsorten:

• Gemüse (vegetables)
  • Bohnen
    (bean)
  • Kartoffel
    (potato)
  • Kohl
    (cabbage)
  • Kürbis
    (pumpkin)
  • Paprika
    (pepper)
  • Speisekürbis
    (squash)
• Körner (grain)
  • Mais
    (corn)
  • Weizen
    (wheat)

Beide Sorten sind Teil der Nahrungsvielfalt aus Obst, Gemüse, Körnern und Eiweiß. Je ausgewogener die Ernährung, desto besser ist die Gesundheit der Bevölkerung.

Anbau auf den Feldern starten

Nach der Fertigstellung des Ackers, muss zunächst die Frucht gewählt werden: Mit Linksklick auf das Feld öffnen sich die Details. Hinter dem Fragezeichen versteckt sich Fruchtauswahl.

Sobald eine Frucht gewählt wurde, wird das Feld aktiviert. Über die Schaltfläche Arbeit (work) kann das Feld wieder deaktiviert werden.

Mit der Schaltfläche Ernten (harvest) kann die Ernte vorzeitig eingeleitet werden. Das ist zum Beispiel bei starker Hungersnot oder Befall des Feldes mit einem Schädling sinnvoll.

Oben in den Details kann wie gewohnt die Anzahl der Bauern für dieses Feld und die Anzahl aller Bauern verändert werden.

Unter Ernte (yield) siehst du den aktuell erreichten Ertrag. Ist der Balken bei Erntebeginn (nahezu) komplett gefüllt, wird der Ertrag des Feldes sehr gut.

Gleichbleibend gute Erträge auch ohne Fruchtwechsel

Die oft genannte, angeblich notwendige Fruchtrotation für gute Ernten konnten wir nicht nachvollziehen. Die Felder bringen auch nach vielen Jahren mit der gleichen Frucht immer gleiche Erträge. Hier schreibt der Spieledesigner, wie er sich zwei Mal an der Implementierung der Fruchtrotation versucht hat. Am Ende hat er sich zu Gunsten des Spielspaßes aber doch gegen sie entschieden: How I learned virtual crop rotation isn’t fun (engl.).

Bringt ein Feld in einem Jahr schlechtere Ernte, sind zwei Gründe denkbar: Der Bauer ist von seiner Arbeit abgelenkt, zum Beispiel durch umfangreichen Abbau von Rohstoffen weit draußen. Das kann zur Verzögerung der Aussaat oder der Einbringung der Ernte führen. Das Klima und damit die Jahrestemperatur hat der angebauten Frucht nicht zugesagt, siehe Temperatur beeinflusst das Pflanzenwachstum.

Der Fruchtwechsel kann bei wenigen oder unterschiedlich großen Feldern dennoch für wechselndes Angebot auf den Märkten genutzt werden. Wichtig ist, sowohl Gemüse als auch Körner in ausreichenden Mengen zu erzeugen.

Die Frucht eines Ackerfeldes kann jederzeit gewechselt werden, indem die aktuelle Frucht links im Detailfenster geklickt wird. Aus der Liste kann eine andere Frucht ausgewählt werden. Ist das Feld in diesem Jahr bereits bepflanzt worden, wird die neue Frucht erst nächstes Jahr angepflanzt. Ein Abwarten mit dem Wechsel bis zum Winter und leeren Feldern ist nicht nötig.

Baumplantagen (orchard) bauen

Baukosten, Platzbedarf, Arbeiter und Versorgung
Holz		Stein		Eisen		Arbeit
	0		0		0		0
Größe:	4×4 bis 15×15
Arbeiter:	1–4

Baumplantagen (orchards) findest du unter dem Menüpunkt Nahrungsproduktion (food production). Sie können genau wie Felder eine Kantenlänge von mindestens 4 und höchsens 15 Feldern haben. Auch sie brauchen weder Baumaterial noch eine Straßenanbindung. Für den schnellen Transport der Ernte ist sie aber auch hier wichtig.

Werden die Plantagen spätestens im frühen Winter (early winter) eingerichtet, können Bäume, Stein und Eisen bis zur nächsten Saison rechtzeitig entfernt werden. Im Frühjahr (early spring) können Bauern mit der Aussaat der Bäume beginnen.

Bäume werden in Reihen auf jedem dritten Feld gepflanzt. In einer Reihe stehen die Bäume auf jedem zweiten Feld nebeneinander. Wer die maximal sinnvolle Feldgröße von 15×13 nutzen möchte, muss zunächst die Orientierung der Baumreihen mit einem Probefeld prüfen. Die Reihen aller weiterer Felder werden immer gleich ausgerichtet. Einfacher ist es, immer 13×13 große Baumplantagen auszuziehen. Hier ergeben sich 5 Reihen mit je 7 Bäumen.

Baumfrüchte – Obst und Nüsse

Auch bei Kulturbäumen stehen wieder insgesamt 8 Fruchtsorten zur Verfügung. Darunter befinden sich 5 Obst- und 3 Nussbäume:

• Obstbäume (fruits)
  • Apfel
    (apple)
  • Birne
    (pear)
  • Kirsche
    (cherry)
  • Pfirsich
    (peach)
  • Pflaume
    (plum)
• Nussbäume (nuts)
  • Esskastanie
    (chutney)
  • Pekannuss
    (pecan)
  • Walnuss
    (walnut)

Auch die beiden Baumsorten erzeugen Nahrungsvielfalt. Sie liefern Obst und die Nüsse bieten Eiweiß ähnlich dem Fleisch der Nutz- und Wildtiere. Je ausgewogener die Ernährung, desto besser ist die Gesundheit der Bevölkerung.

Anbau auf Baumplantagen starten

Sobald störende Ressourcen von der Baumplantage entfernt wurden, kann die Bepflanzung beginnen. Über das Fragezeichen wird die gewünschte Baumart ausgewählt. Nach dem Anpflanzen müssen die Kulturbäume zwei Jahre lang wachsen. Erst ab dem dritten Jahr produzieren sie die erste Ernte.

Anders als bei Feldern steigen die Ernteerträge mit dem Alter der Bäume. Wer also frühzeitig Kulturbäume pflanzt, kann sich später über üppige Nahrung freuen. Wegen der am Anfang  hohen Arbeitsinvestition sollten Baumplantagen aber nicht während Hungersnöten errichtet werden.

Obst- und Nussbäume austauschen

Möchtest du Bäume gegen eine andere Baumsorte tauschen, reicht ein alleiniger Wechsel der Frucht links im Detailfenster nicht. Damit die neue Baumsorte angepflanzt werden kann, müssen die alten zunächst abgeholzt werden. Das wird über die Schaltfläche Fällen (cut) in Auftrag gegeben. Beim Fällen wird Holz (log) erzeugt.

Das Abholzen sollte im frühen Winter nach dem Einholen der gesamten Ernte geplant werden. Im nächsten Frühjahr kann dann der neue Obst- oder Nussbaum gepflanzt werden.

Temperatur beeinflusst das Pflanzenwachstum

Minimalisten mögen den Anbau genau einer Kornsorte, einer Gemüsesorte und einer Obstsorte für ausreichend halten. Schließlich wird so dem Bedürfnis nach Nahrungsvielfalt nachgekommen.

Körner, Gemüse, Obst und Nüsse wachsen aber je nach Wetterlage unterschiedlich gut. Manche Sorten mögen eher kühlere Sommer, andere wachsen besser bei heißen Temperaturen.

Welche Temperaturen die Saison bringen wird, ist beim Anpflanzen unbekannt. Wer auf eine gute Mischung verschiedener Fruchtsorten setzt, beugt dem Risiko von Ernteausfällen im Herbst vor.

Wieviel Bauern brauchen Felder und Plantagen?

Auf Anbaufeldern können bis zu 6 Bauern arbeiten. Obstplantagen werden von bis zu 4 Bauern gepflegt. Generell gilt: Wird die Feldgröße für genau einen Bauern gewählt, ist der Ertrag pro eingesetztem Siedler am höchsten. Welche Feldgröße von einem Bauern bewirtschaftet werden kann, hängt von mehreren Faktoren ab:

• Feld- oder Baumfrucht
  Auf einem Anbaufeld wird jeder Meter mit Früchten bestückt, auf einer Baumplantage stehen die Bäume mit Abständen. Baumplantagen brauchen daher bei gleicher Größe weniger Arbeitsleistung um abgeerntet zu werden.
• Entfernung zum Lagerhaus (storage barn) oder Markt (market)
  Ernte wird ins nächste Lager gebracht. Je näher dieses steht, desto mehr Zeit bleibt dem Bauern die Ernte einzubringen bis der Winter einbricht.
• Klima
  Da manche Früchte höherere Temperaturen bevorzugen, werden sie in wärmeren Klima schneller reif. Andere Früchte können bei kaltem Klima schneller geerntet werden.
• Entfernung zur Unterkunft
  Leidet ein Bauer unter Hunger oder Kälte, sucht er sein Haus auf. Steht das in der Nähe der Felder, ist er nach kurzer Zeit wieder im Arbeitseinsatz

Im Allgemeinen kann ein Bauer immer ein (Teil-)Anbaufeld von 6×6 Kantenlänge oder eine (Teil-)Plantage von 8×8 Kantenlänge bearbeiten. Sind die Wege zu Lagern und Wohnhäusern kurz, sind aber auch 6×15 große Felder vollständig von einem Bauern abzuernten. Passt die gepflanzte Frucht außerdem zum durchschnittlichen Klima, sind auch die Früchte von 8×15 großen Felder vor Wintereinbruch komplett eingeholt.

Befallene Felder (investation) vermeiden und bekämpfen

Anbaufelder und Kulturbäume können von Ungeziefer befallen werden. Es hat bisher den Anschein, dass für den Befall mit Schädlingen die Katastrophen im Szenario angeschaltet sein müssen.

Der Schädlingsbefall wird dir im Logbuch (event log) und mit einem Warnicon neben der Werkzeugleiste angekündigt. Das infizierte Feld erkennst du an gelblichem Bodendämpfe. Ist ein Feld oder eine Plantage befallen, kann die Infektion auf nahe liegende Felder und Plantagen mit gleicher Frucht übergreifen.

Um wenigstens einen Teil der Früchte eines befallenen Grundstücks zu retten, empfiehlt sich ein sofortiges Einholen der Ernte über die Schaltfläche Ernten (Harvest) im Detailsfenster. Auch nahe liegende Felder mit der gleichen Frucht können entweder scharf beobachtet oder gleich mitabgeerntet werden.

Die Wahrscheinlichkeit auf einen erneuten Befall ist höher, wenn im nächsten Jahr wieder die gleiche Frucht angebaut wird. Auf Feldern kann sehr einfach die Frucht gewechselt werden. Bei Baumplantagen kann die Baumsorte nicht einfach geändert werden. Allerdings haben wir trotz belassener Bäume keine zeitnahen Infektionen der gleichen Plantage verzeichnet.

Liegengelassene Ernte – Blockierung der Neubepflanzung vermeiden

Auf Feldern werden gelegentlich ein bis zwei Körbe mit Ernte stehen gelassen. Verbleiben die Körbe bis zum nächsten Frühling, können sie die Neubepflanzung verhindern.

Ist auch im Winter für jedes Feld ein Bauer eingeteilt, wird die liegengelassene Ernte bis zum Winter eingelagert. Hast du die Bauern hingegen in Winterbetriebe umverteilt, müssen Hilfsarbeiter oder freie Arbeiter den Korb wegtragen. Damit das rechtzeitig geschieht, kann die Priorität des Feldes angehoben werden. Dafür wählst du im Menü Berichte und Werkzeuge (tools and reports) > Priorität erhöhen (increase priority). Anschließend ziehst du mit gehaltenem Linksklick über die liegengelassene Ernte.

Bleibt Ernte an Baumplantagen liegen, behindert das nicht die Ernte im nächsten Jahr. Die Körbe mit Obst und Nüssen werden zum einen außerhalb der Grundstücke abgelegt. Zum anderen werden die Obstgärten und Nussplantagen nicht neu bepflanzt, sondern nur gepflegt.

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